Eigentlich sind Content Management Systeme bei Entwicklern etwas verpönt. Denn Entwickler wollen: selbst entwickeln. Doch in vielen Fällen sorgen solche fertigen Systeme und Frameworks für Zeitersparnis bei der Entwicklung. Schließlich muss man das Rad nicht neu erfinden.
Seit dem Jahre 2016 nutze ich das Content Management System WordPress aktiv für die Erstellung von einfachen bis sehr komplexen Webseiten. In den letzten knapp drei Jahren habe ich mehr als 10 verschiedene WordPress-Systeme aufgesetzt, die jeweils unterschiedliche Anforderungen und Ziele hatten. Aber ich habe auch schon mit Worldsoft und Typo 3 gearbeitet. Für mich ist WordPress das Content Management System (CMS) der Wahl, das ich regelmäßig für die Veröffentlichung von Inhalten im Internet empfehle wenn man keine zu komplexen Inhalte und Abläufe wie in einem Großkonzern abbilden muss. Und es hat sich bewährt.
In der Regel kommen fertige WordPress-Vorlagen mit bestimmten Frameworks und Plugins als WordPress-Theme daher. Populäre Tools für das erstellen von Inhalten (WYSIWYG-Editoren) sind WPBakery Page Builder, Elementor und Divi. Mit allen diesen Page Buildern habe ich umfangreiche Kenntnisse und ich kann aus Erfahrung sagen, dass deren Erfolg vor allem mit der Akzeptanz durch die Nutzer zusammenhängt, die in der Regel keine Programmierer sind.
Bei der Auswahl des für „richtigen“ WordPress-Systems ist es außerdem wichtig, auf folgende Dinge zu achten:
- Wieviele Installationen hat das WordPress-Theme bisher? Erfolglose Themes werden nicht gepflegt und Bugs werden nicht beseitigt. Wählen Sie daher ein Theme aus, dass seit einiger Zeit besteht und bereits einige Hundert Installationen hat.
- Welche Technologien werden eingesetzt? Man darf sich nicht nur von der Optik und den Funktionen blenden lassen. Es ist genauso wichtig auf ein Theme zu setzen, dass gut dokumentiert ist und auf bewährte Technologie setzt. Bei der Auswahl von einem Theme achte ich heute vor allem darauf, dass es Bootstrap 4 im Frontend unterstützt.
- Wie schwer ist das Theme? Die mobile Nutzung von Webseiten wird immer wichtiger. Umso entscheidender ist, wie schwer Webseiten auf mobilen Endgeräten sind. Grundlegend gilt: Je schlanker und schneller sie laden, desto besser performen sie.
Neben diesen ganz allgemeinen Tipps hat WordPress grundlegende Vorteile gegenüber vielen anderen Content Management Systemen: denn es ist kostenfrei, leicht erweiterbar und weit verbreitet. Damit können auch Nicht-Programmierer ansehnliche Ergebnisse hinbekommen, zum Beispiel wenn man auf bestehende Themes und etablierte Plugins zurückgreift. Aber auch WordPress kann schnell teuer werden, denn Professional-Versionen von Plugins kosten schnell richtig Geld. Möchte man vorgefertige Elemente von Themes oder Plugins abändern, sind Einsteiger mit ihrem Latein schnell am Ende. Dann hilft nur ein WordPress-Programmierer, wie ich es mitterweile geworden bin.
Als WordPress-Entwickler benötigt man für die Programmierung von Webseiten – je nach Theme – technische Erfahrungen in CSS (SCSS), Javascript (jQuery) und PHP. Doch von Technik alleine wird kein Endprodukt wunderbar. Heute können es sich Programmierer eigentlich nicht mehr leisten, Dinge nur zum Funktionieren zu bringen. Gefragt sind Entwickler, die ganzheitlich den Nutzer verstehen und ihn zum nächsten Schritt begleiten. Dabei sind nicht nur die Dinge relevant, die der Nutzer sieht, sondern auch die Dinge, die man als Benutzer eben nicht sieht: Dazu zählen beispielsweise die Semantik der Inhalte, Schnelligkeit der Datenauslieferung, das Anlegen und Auslesen von Logs, Optimierung von Bildern und vieles mehr.
WordPress ist im Jahre 2018 aus gutem Grund das mit großem Abstand führende CMS weltweit: Mehr als 60% aller Webseiten werden mittlerweile mit WordPress betrieben (Quelle: W3Tech).